Das Bild zeigt Ladislaus Kronich OH.

Ladislaus Kronich OH

Bruder
Tschechien

Vor vielen Jahren, als ich noch jung war, sagte Gott eines Tages zu mir: „Folge mir nach!“ Ich habe geantwortet: „Ja, Herr, aber was wird dann aus meinen Eltern?“ „Darüber musst du dir keine Sorgen machen“, hat er zu mir gesagt. „Folge mir nach!“

 

In der Zeit des Nationalsozialismus musste ich in einem Zwangslager in Breslau (Polen) arbeiten, wo Flugzeuge gebaut wurden. Dort habe ich die Barmherzigen Brüder zum ersten Mal getroffen.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg habe ich mich dann im Prager Konvent gemeldet. Die Brüder nahmen mich auf und führten mich ins Ordensleben ein. Und sie haben mir beigebracht, wie man ältere, kranke und bedürftige Leute betreut, die damals im Krankensaal in Prag untergebracht waren.

 

Das Krankenhaus war neu und modern. Damit ich dort arbeiten konnte, musste ich die Krankenpflegeschule besuchen. Nach Erhalt des Diploms habe ich meistens im Operationssaal als OP-Gehilfe gearbeitet. Außerdem habe ich mich noch um die Anästhesie gekümmert. Aber bei alldem habe ich die älteren Patienten in den Krankenzimmern nicht vergessen.

 

Meine Freude war aber nicht von langer Dauer: Im Jahr 1948 wurden alle Krankeneinrichtungen verstaatlicht und für uns Ordensleute war es plötzlich verboten, bei den Kranken zu arbeiten.

 

1960 mussten wir Prag verlassen und dorthin gehen, wo uns das Kommunistische System hinbeorderte. Für mich und einige Mitbrüder war dieser Ort das Benediktinerkloster in Broumov. Es war ein großes Gebäude. Es gab dort auch Ordensschwestern. Sie haben in einer Textilfabrik gearbeitet, und ich war im Lager tätig und reparierte Nähmaschinen. Wir waren zwischen 300 und 400 Personen und standen unter Polizeiaufsicht.

 

Im Jahr 1968 durfte ich nach Brünn gehen und in unserem Konvent wohnen. Im dortigen Krankensaal arbeitete ich mit alten Patienten.

 

Den jungen Leuten möchte ich sagen, dass sie überhaupt keine Angst vor der Zukunft zu haben brauchen, wenn sie Christus ihr Leben übergeben und ihm vertrauen. Ich bin mein ganzes Leben Optimist gewesen, weil ich gewusst habe, dass Gott bei meinen Entscheidungen immer mit dabei ist.

 

 

2010 wurde Fr. Ladislav für seinen langjährigen Einsatz in der Betreuung bedürftiger Menschen mit dem „Coelestin-Opitz-Preis“ ausgezeichnet. 2013 erhielt er den Preis für den Wiederaufbau des ersten kirchlichen Krankenhauses in Wisowitz. Nach einer schweren Krankheit ist Frater Ladislaus am 20. Dezember 2014 im Konvent Brünn gestorben.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
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1020 Wien

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des Hospitalordens des
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"Barmherzige Brüder"

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